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  • AutorenbildChrista

Belle Epoque. . . das Photoshooting!

Aktualisiert: 13. März 2022

So, nachdem sich mein linkes Auge etwas beruhigt hat, möchte ich euch heute nun einen klitzekleinen Einblick in unser BELLE EPOQUE Shooting vom letzten Sonntag geben,

(bei dem der Tulsi den märchenhaft schönen Kuchen angeknabbert hat, als ich ihn schonmal für den Transport ins Treppenhaus gestellt habe:

("Ist das ihr Hund? Er schnüffelt am Kuchen!"!) !



"Jede Blume hier auf Erden

hab ich schon gesehn. Alle warn auf ihre Weise

wirklich wunderschön. Jede gab mir Zeit zum Freuen,

war mir stets ein Licht.

Doch nur eine ließ mich träumen - das Vergissmeinnicht."

Kunath


Die Zeit zwischen 1884 und 1914, dem Jahr, in dem der Erste Weltkrieg ausbrach, wurde oft als Zeit des Friedens und des Wohlstandes betrachtet. Der Begriff "Belle Epoque" stammt aus dem Französischen und heisst so viel wie "Schöne Epoche.



Nach dem Börsencrash von 1873 ging es den Leuten in Europa ab ca. 1885 wieder besser.


Das kulturelle Leben öffnete sich für alle Klassen, und man ging nach draussen in die Cabarets, um sich zu vergnügen und in die Kabaretts, um sich lustig zu machen.

Frohsinn und Freizügigkeit waren ein Markenzeichen dieser Zeit.


Die Industrialisierung, die die Frauen zahlreich in die Fabriken gebracht hatte,

brachte so auch die Frauenbewegung hervor:


Forderungen nach Arbeitsschutz und Gleichstellung der Frau in allen Berufen kamen auf,

ausserdem forderte man vielerorts Stimmrecht sowie aktives und passives Wahlrecht für Frauen.



Kleider

Zu Beginn des neuen Jahrhunderts sollte die Frauenkleidung nicht nur schick und reizvoll, sondern auch so extravagant und bizarr, so aufsehenerregend und phantastisch wie möglich sein. Duftige Stoffe, speziell in allen Schattierungen von Blau, Grün und Lila , mit runenhaften Mustern oder grossen Tupfern werden bevorzugt.



Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts trug die modebewusste Frau ein Korsett, das den Körper extrem schmal zusammenschnürte und die sogenannte S-Linien-Form erzeugte.



Dafür wurde die Taille so eng wie möglich geschnürt, die Brust nach vorn und die Hüfte nach hinten gedrückt, was zur Betonung des Gesässes führte.


Applikationen und Inkrustationen – meist pastellfarbene Blüten auf weisser Chenille, Spitzenbordüren auf schwarzem Voile oder schwarze Pailletten auf weissem Fond,

waren der letzte Schrei.


Dieses wunderschöne Kleid kommt direkt aus dem Opern Haus in Zürich.

Es wurde bei den Lustigen Weibern von Windsor getragen.


"Heute ist ein guter Tag, um glücklich zu sein

Steht das Glück vor der Tür, dann lass' ich es rein.

Guten Tag, liebes Glück, schön dich zu seh'n

Kaffee oder Tee? Du willst doch nicht gleich wieder gehen

Ich bleib' auch entspannt, halt dich nicht fest..."


Max Raabe



Unerlässliche Accessoires sind Hut, Fächer, Sonnenschirm und schwarze Spitzenhandschuhe. Die Hüte nahmen sehr grosse Formen an und waren reichlich mit Federn, Tüll und Blumen dekoriert.



Als Nachtwäsche trug die Dame eine Camisole, später Chemise de Nuit genannt,

deren Linien sich zunächst an den Empire Stil, später an orientalische Kostüme anlehnte.


"Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden."


Franz Kafka, 1883-1924



Frisuren


Die Damen in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts suchten die Frisiersalons nur alle paar Wochen auf.

Die Haare wurden dazwischen nicht gewaschen, weshalb die Ondulationen lange hielten. Der Begriff „Ondulation“ stammt von dem Französischen „onde“, Welle.



Die Hauptmasse des Haars legte man in grossen Knoten auf der Spitze oder zum Rücken des Kopfs angeordnet an und mit grossen, dekorativen Haarnadeln oder Kämmen wurde es festgehalten.



Die allgemeine Wirkung in dieser Zeit war ein leichtes Volumen mit weichen Wellen an den Seiten des Kopfs.


Die Zeitschrift „Ladies’ Home Journal“ beschrieb 1903, wie eine Pompadour, wie die Frisur genannt wurde, richtig gemacht wurde: „Das Haar in der Mitte des Kopfes hinter jedem Ohr teilen; das Stirnhaar in drei Teile teilen, Stirn und beide Seiten. Dann in drei getrennten Teilen aufstellen, zuerst die Stirn und dann die Sei- ten. Um die Pompadour zu festigen, entweder eine Rolle oder eine Crepee (Krepppapier oder -gummi) verwenden oder das darunterliegende Haar ontoutieren.



Zur Mitte des Jahrzehnts wurde der Haar-Knoten äusserst modisch.

Er wurde in einer Vielfalt von Stilen und Positionen eingeordnet, aber am meisten in ein rundes „Brötchen“ oben auf dem Kopf gedreht.



"Frühling lässt sein blaues Band

Wieder flattern durch die Lüfte; Süsse, wohlbekannte Düfte

Streifen ahnungsvoll das Land.

Veilchen träumen schon,

Wollen balde kommen."


Edward Mörike


Gelegentlich wurde es vorwärts gelegt und mit den Fransen oder losen Wellen vermischt, weil dies zu dem Stil der Hüte und Häubchen passend schien.


Damit ich das Shooting so authentisch wie möglich machen konnte, habe ich dafür eigens eine Damen Zeitschrift von 1904 ausfindig machen können.


Wunderschöne, grosse Haarnadeln, kunstvoll verziert mit Bernstein und Juwelen wurden angefertigt und ins Haar gesteckt.


Die Locken, alle aus langem Haar gemacht, wirkten natürlich, leicht und sehr füllig.



"Die Blumen des Frühlings sind die Träume des Winters."

Khalil Gibran


Bei Brigitte habe ich genau eine solche Frisur gemacht. (Für mich als Maskenbildnerin sind solche Stylings genau mein Ding. . . Ich liebe es!). Dafür braucht es doch schon ein gewisses Volumen an Haaren.

Diese müssen, falls sie eher glatt sind, zuerst angelockt werden. Auch empfiehlt es sich, die « Brötchen » in ein Haar ohne Pflegespülung zu drehen.

So hält alles bedeutend länger.


Make-Up


Harmlos und natürlich sollten die Frauen um die Jahrhundertwende aussehen,

die Mann zur Gattin gewählt hatte,

daher war alles Künstliche wie Schminke und das Färben der Haare verpönt.

Der Teint musste blass und durchscheinend wirken. Arsen wurde oft zum Einsatz gebracht.



Belle Epoque Woche in Kandersteg


Jedes Jahr im Januar findet in Kandersteg, im Berner Oberland,

die Belle Epoque Woche statt.

Das ist für dieses Dorf ein grosses Ereignis. Neben einen Skirennen mit Ausrüstung aus der damaligen Zeit, gibt es ein grosses Rahmenprogramm, Nachmittagstee, Tanzveranstaltungen, Pferdeschlittenfahrten usw.

Die passenden Kostüme und Hüte kann man direkt vor Ort mieten.

Bestimmt ein tolles Erlebnis!


Mehr Infos findet ihr hier:



So ich hoffe, ich konnte euch mit meinem kleinen Beitrag etwas in eine andere Welt entführen.



Später gibt es bestimmt noch das Rezept für diesen feinen, veganen Rüebli Kuchen, aber für heute ist erstmal Schluss.

Denn wir gehen schon bald ins Bett!


Model: Brigitte B

Photos/ Make-Up/ Styling: Christa Durante LE BOUDOIR

Zeichnungen/ Photos von damals: Pinterest





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